Robert Fritsch
Handelsangestellter. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Robert Fritsch wurde am 13.10.1889 in Mannswörth geboren. Er arbeitete als Handelsangestellter. Robert Fritsch war mit seiner Gattin Hermine verheiratet und hatte einen Sohn.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Robert Fritsch agierte als Betriebszellenfunktionär der KP. Er verteilte in dieser Eigenschaft Flugschriften und übernahm Spendengelder.
Robert Fritsch wurde am 15.7.1943 verhaftet und am 14.3.1944 zum Tode verurteilt. Seine Hinrichtung erfolgte am 21.6.1944 im Landesgericht I in Wien.
Einen Tag vor seiner Hinrichtung konnten ihn seine Gattin Hermine und sein Sohn ein letztes Mal besuchen. Folgendes ist hierzu überliefert:
"In unserer letzten Sprechbewilligung am 20. Juni 1944, die durch die Güte des Justizbeamten eine halbe Stunde währte, machte mein lieber Mann seinem Sohne gegenüber folgende Bemerkung: ´Macht auch ihr euch bereit, dass ich eines Tages geholt werde.´Obwohl er durch seinen Leidensweg vor seinem physischen Zusammenbruch stand, war er geistig immer auf der Höhe. Er war nur beseelt von dem Gedanken, dass durch seine politische Tätigkeit ein großer Schritt vorwärts für die Menschheit gemacht werde. Beim Abschied war es ein fester Händedruck, und aufrecht wie sein ganzes Leben ging er für seine Idee in den Tod."
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien